Zwischenfälle in AKWs zeigen, dass stets eine Gefahr vorhanden ist. Was tun? 8
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AKWs alle am Netz lassen, jedoch öfters unabhängig prüfen, ggf. "alte" abschalten (6) 75%
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AKWs sofort vom Netz nehmen! (2) 25%
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Dazu möchte ich folgendes sagen (Siehe meinen Beitrag / Alternativvorschlag) (1) 13%
22 Minuten Angst - Schweden gefährdet Europa
22 Minuten dauerte der Störfall, der GAU wurde glücklicherweise verhindert
Dienstag vor einer Woche stand manchem in Forsmark, dem Stamdort des schwedischen Atomkraftwerks, der Atem still. In einem Reaktor gab es einen Kurzschluss und anschließend fiel der Strom aus. Der Beginn einer Kernschmelze. Sofort sollte das Notstromaggregat anspringen...tat es aber nicht.
Laut Vorschrift darf ein Mitarbeiter frühestens nach 30 Minuten händisch eingreifen. Nicklas Sjulander setzte sich darüber hinweg. Er setzte externen Strom ein, drückte quasi nur einen Schalter, die Dieselgeneratoren sprangen endlich an und alles lief wieder...die Kühlung setzte ein und der bevorstehende GAU war Vergangenheit.
Nun ergibt sich natürlich die Frage, nachdem schwedische AKWs ohnehin immer für eine Schlagzeile gut sind, ob man kurz vor Tschernobyl und Harrisburg stand. Laut den Experten war eine Katastrophe deutlich absehbar und nur Glück im Spiel. Laut den Betreibern und der Aufsichtsbehörde spielt man alles nach unten. Der Störfall wurde in Stufe zwei von sieben möglichen Stufen eingeordnet. Also fast völlig unbedenklich...
Wir, die Bürger, werden eben wieder einmal für dumm verkauft. Einerseits fragt man sich, warum in einem über 30 Jahre alten Atomkraftwerk noch immer Bestimmungen wie in einem Neubau gelten. Zum anderen fragt man sich, was wäre gewesen, wenn der voreilige Mitarbeiter, der nun als Held gefeiert wird, den "falschen" Knopf gedrückt hätte? Damit die 30-Minuten-Vorschrifts-Maschinerie und anschließende Maßnahmen für immer außer Gefecht gesetzt hätte?
Was wäre wenn...das fragt man sich nachher bekanntlich ja immer.
Selbstverständlich hat man seit diesem Tag viel gelesen und untersucht. Aber Tschernobyl lehrte uns, dass man solche Dinge mit Schweigen meist nicht in den Griff bekommt.
Die Industrie hatte Zeit sich auf die Fragen der Presse vorzubereiten. Somit sagte man uns, dass in Deutschland so etwas undenkbar ist. Ebenso versicherte man, dass dies eine absolute Ausnahme gewesen sei und alles im grünen Bereich war. Dennoch stellte man Untersuchungen an. Natürlich nur vorbeugend, denn es besteht ja niemals eine Gefahr...
Die tatsächlichen Experten, die sich außerhalb von Industrie und Politik befinden, reden anders. Zu stark Greenpeace-geprägt? Oder doch näher an der Wahrheit als uns lieb ist?
Erfahren werden wir dies nie. Die Tatsache aber bleibt die: Das Kernkraftwerk war ohne Kühlung, 22 Minuten lang. Nach 30 Minuten beginnt die Kernschmelze. Es sprangen zwei von vier Dieselgeneratoren an, jedoch nicht von alleine, wie es Vorschrift war, sondern durch eine "nicht vorschriftsmäßige und rechtswidrige Handlung" eines Mitarbeiters. Fakt ist auch, dass vier der 10 Kernreaktoren Schwedens aus Sicherheitsgründen bereits stillgelegt sind... Mehrere Computer- und Sicherheitsprogramme waren durch den Stromausfall bedingt außer Gefecht. Der Stromausfall ist aber die Gefahr Nummer 1 für ein AKW, gerade dieses Risiko sollte besonders abgesichert sein...
Nun wird man den Plan zum Atomausstieg wieder forcieren wollen...