10.10.06 (20:18)
Laut CCC sind in Deutschland genutzte Wahlcomputer unsicher. Laut dem niederländischen Hersteller und manchen Behörden nicht. Was ist nun dran, an diesen Vorwürfen?
Wahlcomputer - Manipulation ist machbar!
Nachdem nun diverse Hacker Wahlcomputer mit neuer Software ausgestattet haben, meldet sich endlich die Physikalisch-Technische Bundesanstalt zu Wort, laut der es nicht überraschend sei, dass man die Geräte manipulieren könne. Eingebaute Sicherungsmaßnahmen sollen aber genau das verhindern.
Die Vorwürfe des Chaos Computer Clubs (CCC) aber wogen so schwer, dass die Behörde nun eingriff. Laut CCC lässt sich die laufende Software leicht austauschen, sofern man eben mal kurzzeitig Zugriff auf die Geräte hat.
"Die Bauartzulassung der Nedap-Wahlcomputer ist nach den nunmehr vorliegenden Forschungsresultaten hinfällig", erklärte zumindest CCC-Sprecher Andy Müller-Maguhn. Die Prüfung dieser Nedap-Geräte erfokgte durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB).
Laut CCC soll die PTB Details der Gutachten über die Wahlcomputer geheim gehalten haben - eine öffentliche Begutachtung der Risiken hat man somit bisher erfolgreich verhindert.
Nun hat sich die Behörde zu den Vorwürfen geäußert, da der öffentliche Druck stetig anstieg. Man begrüße laut Worten der PTB jede Initiative, die zur Sicherheit und Zuverlässigkeit von Wahlgeräten beiträgt oder eben auch eventuell vorhandene Sicherheitslücken aufdecken kann.
Allerdings müssen die Experten der PTB davon ausgehen, dass die in dem Bericht der niederländischen Initiative "Wir vertrauen Wahlcomputern nicht" vorgestellten Manipulationen tatsächlich auch ausgeführt wurden. Ob dies auch in der BRD so geschehen könne, dazu fehlt es angeblich an Informationen.
Ausschließen können aber die PTB-Experten derartige Manipulationen in Deutschland nicht.
Allerdings werden die Maschinen vor der Wahl gecheckt und nonstop beaufsichtigt. Dennoch, ein ungutes gefühl, oder?
Quelle: Spiegel